V-Modell

Um Projektmanagement-Strukturen transparenter zu gestalten, wurde das V-Modell entwickelt. Sein Name leitet sich von seiner Struktur ab, denn eine V-förmige Darstellung bringt sämtliche Elemente eines Projektes an die Oberfläche; beispielsweise IT-Systemdefinitionen oder Tests. Das V-Modell gliedert sich in der Regel nach der zeitlichen Position und Detailtiefe der Projekte.

Entwickelt wurde das V-Modell 1979 von Barry Boehm; deutschlandweit wurde das erste V-Modell 1986 eingeführt. Während es mittlerweile in der Privatwirtschaft immer mehr Anwender findet, war es eingangs nur behördlichen Einrichtungen der öffentlichen Hand zugänglich.

Wird durch das bestehende V-Modell ein Verbesserungsbedarf sichtbar, wird aus dieser bestehenden Variante das neue V-Modell entwickelt. Das V-Modell löste das konventionelle Phasenmodell ab. Der Unterschied liegt darin, dass die Ergebnisse und die dafür vorgesehenen Aktivitäten keiner zeitlichen Abfolge unterliegen, sondern dass Aktivitäten und Ergebnisse schlicht definiert werden. Weiterhin ist kein Phasenende wie beim Phasenmodell erkenntlich, denn die gegen Ende anfallenden Abnahmen entfallen. Allerdings ist es möglich, das V-Modell in ein Wasserfallmodell oder in ein Spiralmodell zu integrieren.

Das V-Modell besteht aus so genannten Vorgehensbausteinen. Diese fassen Aktivitäten zusammen, die sich ähneln. Beispielsweise das Projektmanagement, die Qualitätssicherung, das Konfigurationsmanagement oder das Problem- und Änderungsmanagement tauchen bei jedem V-Modell auf und werden deshalb auch als V-Modell-Kern bezeichnet.

Einzelne Themen gliedern sich aus dem V-Modell, die in Dokumenten zusammengefasst werden. Diese nennt man in der Anwendung Produkte. Weisen Produkte Ähnlichkeiten in ihrem Inhalt auf, werden sie in Produktgruppen einsortiert, wobei jedes Produkt vier Schritte durchläuft: Geplant, in Bearbeitung, vorgelegt und akzeptiert. Das V-Modell ermöglicht Transparenz und Übersichtlichkeit sowie Qualitätssicherung.